Stressoren und Ressourcen im (Un-)Gleichgewicht
Sie sehen also: Wenn die Arbeit ab und zu mal stressig ist, ist das zunächst kein Problem. Stress als solcher ist nicht gesundheitsschädlich! Eine Stressreaktion ist der Versuch, Anforderungen zu bewältigen. Stress hat erst dann eine Chance, die Gesundheit zu schädigen, wenn dieser Versuch misslingt bzw. wenn die Erholung danach ausbleibt.
Dauerstress ist gefährlich. Wir sind von Natur aus sehr wohl für die Bewältigung von Stressoren ausgestattet.Bewältigter Stress macht uns sogar stärker für die nächste Auseinandersetzung. Aber wir müssen nach einer Anstrengung, bei der wir Energie verbraucht haben, unseren Akku wieder aufladen. Wir brauchen quasi ein Gegengewicht zu den Stressoren: die Ressourcen („Kraftquellen“).
Solange beides im Gleichgewicht steht, ist das wunderbar. Problematisch wird es, wenn die Stressorenseite deutlich und auf Dauer überwiegt bzw. bei Ressourcenknappheit. Wenn jemand erlebt, dass seine Ressourcen (wie zum Beispiel Anerkennung, Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen, gute Arbeitsmittel) nicht ausreichen, um mit den Stressoren (wie zum Beispiel Zeitdruck, Mobbing oder Unklarheiten) fertig zu werden, dann spricht man von psychischer Überlastung.
Im Extremfall und bei langer Dauer kann dieser Zustand zu dem führen, was man als „Burnout“ bezeichnet und was im Endstadium einer Depression gleicht.