Sie sind hier:

Problem-Löse-Training

Stressoren, die sich beseitigen lassen, sollte man aktiv angehen – zum Beispiel im Gespräch mit der eigenen Führungskraft oder durch bewusste Problemlösung; und wenn es um Probleme im Umgang mit Mitarbeitenden geht, dann gern auch im Austausch mit Führungskräfte-Kolleginnen und Kollegen. Danach gelingt es oft, emotional unbeschwerter und lösungsorientierter in Kontakt mit dem Team-Mitglied zu gehen. Das Problem-Löse-Training stammt aus der sogenannten kognitiven Verhaltenstherapie. Es geht darum, ein Problem in mehreren Schritten zu analysieren und dabei Lösungen zu finden, und zwar am besten mit anderen zusammen (z.B. mit Kolleginnen und Kollegen, denen man vertraut). Nehmen Sie sich 45 Minuten Zeit und testen Sie direkt die ersten 4 Schritte des Problem-Löse-Trainings!

  1. Problembeschreibung

    Welches Problem möchten Sie analysieren? Halten Sie es konkret fest. Was denken und was fühlen Sie, wenn das Problem auftritt? Wie reagiert Ihr Körper? Wie verhalten Sie sich? Und wie verhalten sich die anderen Menschen in Ihrer Umgebung?

  2. Problemanalyse

    Seit wann besteht das Problem schon? Was war der Auslöser? Durch welche Bedingungen wird das Problem aufrechterhalten? Wie wirkt sich das Problem auf Ihr Leben aus? Was haben Sie schon ausprobiert, um das Problem zu lösen? Wann war das Problem mal etwas weniger schlimm? Warum?

  3. Zielformulierung

    Was an Ihrem Problem wollen Sie ändern? Was wünschen Sie sich, dass bei diesem Problem-Löse-Training für Sie herauskommt? Woran können Sie merken, dass das Problem gelöst ist?

  4. Lösungssammlung und -auswahl

    Welche Ideen gibt es, um das Problem zu lösen? Auch verrückt klingende Antworten sind erlaubt … Welche Einstellungen wären hilfreich für Sie (z.B. „Ich kann es nicht allen recht machen“)? (In Form von Brainstorming: so viele Lösungen wie möglich! Hier geht es zunächst nicht ums Bewerten, die Bewertung erfolgt erst im 2. Schritt; diesen Schritt des Problem-Löse-Trainings bearbeiten Sie am besten mit anderen Menschen zusammen; noch besser: Sie drehen den anderen den Rücken zu, während diese – von Ihnen völlig unbeeinflusst – Ideen produzieren.) Welche Ideen wählen Sie aus, die Sie in der Realität testen wollen? Von welchem Lösungsvorschlag versprechen Sie sich am meisten?

  5. Problem-Löse-Test in der Realität

    Wann wollen Sie welchen Lösungsvorschlag in die Realität umsetzen? Tun Sie‘s!

  6. Ergebnisbewertung

    Welcher Lösungsvorschlag hat sich wie gut bewährt? Womit wollen Sie fortfahren? Was soll Ihr nächster Schritt sein?

  7. Lösungstransfer

    Auf welche sonstigen Situationen lassen sich die Erkenntnisse aus diesem Problem-Löse-Training übertragen? Was können Sie (oder andere) daraus lernen?

Quelle: d'Zurilla, T. J., & Goldfried, M. R. (1971). Problem-Solving and Behavior Modification. Journal of Abnormal Psychology, 78, 101-126.